„Wir müssen auf das Schlimmste gefasst sein“
Die Welt
Im Gegensatz zu Deutschland unterstützt Großbritannien die Ukraine mit Waffenlieferungen. Im Interview erklärt die britische Außenministerin, warum dies der richtige Weg ist, um Wladimir Putin entgegenzutreten. Von Lösungsansätzen aus Berlin und Paris hält sie nichts.
WELT AM SONNTAG: Frau Ministerin, Russland hat Raketenübungen angekündigt. Die Waffen können auch Atomsprengköpfe transportieren. Haben die Anzeichen von Entspannung, die manche zuletzt erkennen wollten, getrogen?
Liz Truss: Ja, absolut. Alles, was wir sehen, deutet darauf hin, dass Russland eine Invasion in der Ukraine plant. Wir sehen den Truppenaufmarsch an der Grenze, wir sehen Operationen unter falscher Flagge in der Region Donbass, und wir sehen die Cyberangriffe auf Kiew. Was da aufgebaut wird, ist sehr besorgniserregend, und wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit in eine Invasion münden.