„Wilde und mitleidlose Natur“ – Der Folterknecht des iranischen Regimes
Die Welt
Irans designierter Präsident Ebrahim Raisi ist seit Anfang der 80er-Jahre einer der brutalsten Vertreter des Mullah-Regimes, verantwortlich für Folter und Massenhinrichtungen von Oppositionellen. Augenzeugen berichten WELT von ihren Erlebnissen und sagen, er besitze „keinen Funken Menschlichkeit“.
Sie war 20 Jahre alt, als sie im Jahr 1983 in Hamedan von den iranischen Behörden verhaftet wurde. Wegen ihres Engagements für die Oppositionsgruppe der Volksmudschahedin. „Vom ersten Moment an brachten sich mich in die Folterkammer, um mich zu quälen“, berichtet Farideh Goudarzi gegenüber WELT. „Obwohl ich damals im neunten Monat schwanger war, schlugen sie mich ins Gesicht und auf die Hände“, erzählt sie. Heute habe sie Arthrose am Kiefergelenk, weil es durch die Schläge ausgerenkt wurde. Goudarzi erinnert sich an sieben bis acht Folterknechte, die mit ihr in dem kleinen Raum waren. „Unter ihnen war einer mit dunkler Kleidung, er stand in einer Ecke“, sagt sie. Es war ihre erste Begegnung mit Ebrahim Raisi, der damals Anfang 20, aber schon zum Staatsanwalt der Provinz Hamedan ernannt worden war – obwohl er über keinerlei juristische Ausbildung verfügte.More Related News