„Wie verlogen sind wir?“ – Habeck kontert Kritik an Reise nach Katar mit Grundsatzrede
Die Welt
Bei Markus Lanz hat Robert Habeck seine Reise nach Katar verteidigt. Deutschland glaube immer, auf der Seite der Guten zu stehen, doch das sei nicht der Fall. Der Auftritt zeigte auch, wie sich der Grünen-Politiker von Olaf Scholz und Angela Merkel unterscheidet.
Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) pflegt einen anderen Politikstil als Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) oder dessen Vorgängerin Angela Merkel (CDU). Ein Auftritt bei Markus Lanz am Donnerstagabend hat das einmal mehr verdeutlicht: Als Habeck seine Reise nach Katar verteidigt, spricht er grundsätzliche Fragen von Politik, Recht und Moral offen an – und sorgt für irritierte Gesichter in der Talkrunde.
Zuvor hatten Lanz, Habeck und die weiteren Gäste – Journalist Michael Bröcker, Ökonomin Karen Pittel und Politikwissenschaftlerin Gwendolyn Sasse – bereits rund eine Stunde über den Krieg in der Ukraine, den Umgang mit Wladimir Putin und die Argumente für oder gegen ein Importembargo auf Gas und Öl gesprochen. Habeck sagte, das Ziel seines Besuchs in Doha sei es gewesen, Deutschland unabhängiger von russischem Gas zu machen.