
„Wenn es so weit ist, müssen wir bewaffnet für Demokratie kämpfen“
Die Welt
Nach dem Militärputsch in Myanmar im Februar gehen die Streitkräfte weiterhin gewaltsam gegen Demonstranten vor, Experten warnen vor einem Bürgerkrieg. Viele Menschen fliehen ins benachbarte Thailand, wo manche Teil einer friedlichen Allianz sind. Andere wählen den Weg der Gewalt.
Es ist das erste Mal seit dem Militärputsch in Myanmar, dass Thura Khint* sich wieder sicher fühlt. Bevor er ins benachbarte Thailand flüchtete, demonstrierte der 22-jährige Student täglich auf den Straßen der größten Stadt Yangon gegen die Generäle. Für den Notfall schrieb er sich mit einem Filzstift seine Blutgruppe auf den Arm. Doch als Soldaten anfingen, Anhänger der Demokratiebewegung gezielt mit Kopfschüssen zu töten, floh er in die östliche Grenzregion. Dort schloss er sich einer Widerstandsgruppe an und trainierte mit anderen Aktivisten den bewaffneten Kampf. Bis sie aufgespürt wurden. „Wir mussten flüchten, als die Armee unser Lager im Dschungel angriff“, sagt Thura am Telefon aus seinem Versteck in Thailand. „Dann erfuhr ich, dass mein Name auf einer Liste steht und einige meiner Freunde bereits verhaftet wurden.“ Sechs Monate nachdem das Militär in Myanmar gewaltsam die Macht an sich riss, halten Streiks und Proteste der Bevölkerung an, teilweise auch bewaffnet.More Related News