
„Vor Coronaleugnern eingeknickt“: NRW-Landesregierung wegen Maskenpflicht-Verbot in der Kritik
Frankfurter Rundschau
Die Stadt Krefeld wollte weiterhin eine allgemeine Maskenpflicht im Schulunterricht und wurde von der NRW-Landesregierung eingebremst. Dafür gibt es nun Kritik.
Krefeld/Düsseldorf – Die Stadt Krefeld wollte vorangehen. Die schwarz-gelbe Landesregierung um den neuen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst und seinen Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (beide CDU) hatte nämlich angekündigt, dass die allgemeine Maskenpflicht in Schulklassen ab dem 2. November 2021 entfallen soll. Krefeld aber stemmte sich gegen diese Entscheidung und beantragte umgehend, die Pflicht zumindest in der eigenen Stadt aufrechterhalten zu können.
Begründet hatte Krefeld sein Anliegen mit dem Infektionsgeschehen im Land. Am Samstag (30. Oktober 2021) war die Inzidenz in NRW erstmals wieder in den dreistelligen Bereich gestiegen und betrug 104,1 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner:innen. Einen Tag später lag sie bereits bei 109, einen Monat zuvor lediglich bei 77,2. Darüber hinaus wies die Stadtregierung darauf hin, dass mehr als 40.000 Menschen in Krefeld noch nicht geimpft seien, bei einer Gesamtbevölkerung von 227.020 Menschen (stand 2019) also mehr als 17 Prozent.
Gesundheitsminister Laumann erteilte dem Ansinnen jedoch eine Absage. Es gebe „keine Auffälligkeiten“ in Krefeld, die dafür sprächen, die Maskenpflicht im Unterricht weiterhin für die ganze Stadt zu verfügen. Damit widerspricht Laumann diversen Stimmen, die eine Abschaffung der Maskenpflicht in den NRW-Klassenzimmern in der aktuellen Lage für fahrlässig halten. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach etwa betonte: „Masken sind für die vierte Welle von großer Bedeutung, auch in den Schulen.“