„Volle Fußballstadien und Weihnachtsmärkte ohne Masken nicht hilfreich“
Die Welt
Die Grünen wollen das gerade erst von der Ampel-Koalition beschlossene Infektionsschutzgesetz nachschärfen. Gesundheitspolitiker Dahmen fordert neue Regeln. SPD und FDP sehen die Verantwortung vor allem bei den Bundesländern – weil die ihre Eingriffsmöglichkeiten nicht ausschöpften.
Bremen nimmt Corona-Kranke aus Sachsen auf, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen behandeln Notfälle aus Bayern, weil dort Intensivbetten fehlen. Die bundesweite Inzidenz erreichte mit knapp 450 einen neuen Höchststand, der Viren-Typus Omikron ist mittlerweile auch in Deutschland nachgewiesen. Am Sonntag bestätigten sich erste Fälle in Bayern und Hessen.
Nun werden Forderungen nach einem Lockdown lauter. Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, der auch der Virologe Christian Drosten angehört, fordert mehrwöchige Maßnahmen auch für Geimpfte. Die SPD-Bundestagsfraktion will sich dem nicht grundsätzlich verschließen. „Die Stellungnahme der Leopoldina nehmen wir sehr ernst. Das entscheidende Mittel sind jetzt weitere Kontaktreduzierungen“, sagte die gesundheitspolitische Sprecherin, Sabine Dittmar, WELT. Die Verantwortung sieht sie aber nicht mehr beim Bund. „Die Bundesländer haben alle rechtlichen Möglichkeiten in der Hand, um Kontaktbeschränkungen im öffentlichen und privaten Raum anzuordnen, und sollten diese entschlossen nutzen.“