„Volkskunst war schick“: Interview über Frida Kahlos Umgang mit indigener Kultur
Frankfurter Rundschau
Die Künstlerin wird als Förderin der mexikanischen Kultur gefeiert, dabei war sie daran nur oberflächlich interessiert, sagt die Autorin und Purépecha Joanna García Cherán.
Joanna García Cherán, wissen Sie noch, was Sie dachten, als Sie zum ersten Mal Werke von Frida Kahlo sahen?
Ich kann mich nicht genau an den Moment erinnern, als ich zum ersten Mal Werke von Kahlo sah ... ich muss in der Mittelschule gewesen sein. Das war lange bevor ich meine Position als indigene Frau in der Diaspora verstand und wie sehr sich meine Identität von der von Kahlo unterschied; ich verwechselte Repräsentation mit Falschdarstellung. Mein Verständnis von Kahlo wandelte sich langsam, als ich mehr über den mexikanischen Nationalismus und das Fehlen indigener Stimmen erfuhr. Diese Bewegung ging Hand in Hand mit dem Erfolg von Kahlo.
Kahlo, Tochter eines Deutschen und einer Mestizin, gilt weltweit als Ikone, als Förderin der Kultur des indigenen Mexiko. Was sagen Sie dazu?