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„Unwort des Jahres“ 2021 wird bekannt gegeben - 2020 war es „Corona-Diktatur“
Frankfurter Rundschau
Für das „Unwort 2021“ sind 1300 Vorschläge bei der Jury eingegangen. Knapp 45 Begriffe erfüllten die Kriterien.
Marburg - Die Jury der „Sprachkritischen Aktion Unwort des Jahres“ gibt auch Anfang 2022 das „Unwort“ des Vorjahres bekannt. An diesem Mittwoch (12.01.2022) wird verkündet, welches Wort es an die Spitze 2021 geschafft hat. Die Jury, die das „Unwort“ seit 1991 kürt, erreichte diesmal 1300 Einsendungen mit Wortvorschlägen.
Darunter seien etwa 450 verschiedene Begriffe gewesen, von denen knapp 45 den Kriterien entsprochen hätten, berichtete Jury-Sprecherin Constanze Spieß. Viele Vorschläge betrafen die Corona-Pandemie*, wie die Aktion vor einigen Wochen den Zwischenstand bei den Einsendungen mitgeteilt hatte.
Mit der alljährlichen Wahl eines „Unwortes“ will die Jury auf unangemessenen Sprachgebrauch aufmerksam machen und so sensibilisieren. Sie lenke daher „den sprachkritischen Blick auf Wörter und Formulierungen in allen Feldern der öffentlichen Kommunikation, die gegen sachliche Angemessenheit oder Humanität verstoßen“, heißt es in den Grundsätzen der Jury.
Gerügt werden sollen Begriffe, die gegen die Prinzipien der Menschenwürde oder Demokratie verstoßen, die gesellschaftliche Gruppen diskriminieren oder die euphemistisch, verschleiernd oder irreführend sind. Auf die Menge der eingegangenen Vorschläge für ein einzelnes Wort kommt es der Jury hierbei nicht an.
Die „Unwörter“ der Vorjahre waren in Darmstadt präsentiert worden. Mit einem Wechsel bei der Jury zog die Bekanntgabe nun an die Uni Marburg um. Zuletzt wurden zwei „Unwörter“ ausgewählt: Für 2020 lauten diese „Corona-Diktatur“ und „Rückführungspatenschaften“.* 2019 wurde die „Klimahysterie“, 2018 die „Anti-Abschiebe-Industrie“ zu den „Unwörtern „gekürt. Das erste „Unwort“ 1991 war „ausländerfrei“. Auch ein „Unwort“ des 20. Jahrhunderts wurde bereits gekürt: „Menschenmaterial“. (ktho/dpa) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA