„Typisches Söder-Getöse“ – Spott für Bayerns Wunsch nach Atom-Sonderweg
Die Welt
Bayerns Ministerpräsident will nach dem Abschalten der letzten Kernkraftwerke eine eigene Länderzuständigkeit für den Weiterbetrieb. Parteiübergreifend schlägt im harsche Kritik entgegen. Ex-Umweltminister Trittin urteilt, Söder werfe sich „mit großer Geste hinter einen abgefahrenen Zug“.
Nach dem Abschalten der letzten drei deutschen Kernkraftwerke am vergangenen Wochenende wehrt sich Bayern gegen einen kompletten Atomausstieg. Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder fordert vom Bund eine eigene Länderzuständigkeit für den Weiterbetrieb der Kernkraft. „Solange die Krise nicht beendet und der Übergang zu den Erneuerbaren nicht gelungen ist, müssen wir bis zum Ende des Jahrzehnts jede Form von Energie nutzen“, sagte Söder der „Bild am Sonntag“.
Bayern solle als Vorreiter in die Forschung zur Kernfusion und den Bau eines eigenen Forschungsreaktors einsteigen. Zudem brauche es dringend eine nationale Forschungsstrategie für eine Nutzbarkeit des Atommülls. Man sei es künftigen Generationen schuldig, nicht nur über ein Endlager in ferner Zukunft zu diskutieren, sondern auch innovative Pläne für eine verantwortungsvolle und technologische Lösung zu entwickeln, so Söder.