
„Trainer hat immer wieder Kommentare zu dem Hintern einer Mitspielerin gemacht“
Die Welt
Während das deutsche Team bei der EM in England derzeit bejubelt wird, sehen sich viele Fußballerinnen sonst regelmäßig mit sexistischen und herabwürdigen Kommentaren konfrontiert. Die Berichte der Betroffenen machen nachdenklich. Eine Doku zeigt das ganze Ausmaß.
Sexistische und herabwürdigende Kommentare gehören einem Bericht von NDR und „SZ“ zufolge weiter zum Alltag im deutschen Frauenfußball. „Frauenfußball ist wie Pferderennen. Nur auf Eseln“ sei ein Spruch, der in Erinnerung geblieben sei, berichtete die Bremer Bundesligaspielerin Saskia Matheis im ARD-Magazin „Panaroma“, das an diesem Donnerstag (23.15 Uhr) nach dem deutschen EM-Viertelfinale gegen Österreich in England (21.00 Uhr, im Sport-Ticker der WELT) ausgestrahlt wird. Ex-Nationalspielerin Tabea Kemme hörte demnach diesen Satz über eine Mitspielerin: „Die ist auch richtig heiß, ne? Die würde ich auch mal wegbügeln wollen.“
Jeder Fall der „auch wahrgenommenen Grenzüberschreitungen ist einer zu viel“, sagte Generalsekretärin Heike Ullrich vom Deutschen Fußball-Bund: „Das muss angesprochen werden.“ Sie nehme Sexismus nicht als spezifisches Problem des Fußballs wahr, sondern als gesellschaftliches Thema. „Es ist unser aller Aufgabe, nicht nur die des Fußballs, des Sports, sondern unserer Gesellschaft, auf diese Grenzüberschreitungen aufmerksam zu machen. Egal, ob Junge oder Mädchen, Mann oder Frau, zu sagen: Ich fand das nicht gut, was du gerade gesagt hast“, sagte Ullrich.