„Träumerei“, „fehlende Sachkenntnis“ – Grüne erstaunen Ampel-Verhandler
Die Welt
Einen Neuanfang haben SPD, Grüne und FDP versprochen. Nach der Euphorie sind sie nun in der Realität angekommen. Vor allem die Ökopartei ist mit dem bisher Erreichten unzufrieden. Die Sozialdemokraten wundern sich über Uneinigkeiten beim Gesprächspartner.
Die Lage der Villa Borsig ist idyllisch, zwischen Tegeler Forst und Tegeler See im Norden Berlins. Fast 30 Vertreter von SPD, Grünen und FDP hatten dort in einer letzten Sitzung die künftige Außenpolitik der Ampel-Regierung verhandelt. „Wir haben intensiv und konstruktiv diskutiert und sind nach zehn langen und spannenden Tagen fertig geworden“, erklärte der außenpolitische Sprecher der Grünen, Omid Nouripour, auf Facebook – und postete zum Beweis ein freundliches Gruppenbild: Die 28 Mitglieder der Arbeitsgruppe lächeln in die Kamera.
Aber so harmonisch, wie es auf dem Foto scheint, ging es während der Gespräche nicht immer zu. Weiterhin gibt es viele strittige Punkte. Und angesichts der bisher erreichten Ergebnisse ist fraglich, ob die Ampel-Koalition wirklich für einen Neuanfang stehen wird und der versprochene Ruck durch die Republik geht.