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„The Velvet Underground“: Die Mittel der Avantgarde
Frankfurter Rundschau
Wie stellt sich die Filmkunst dem Überlebenskampf in Streaming-Zeiten? In Cannes geben Beiträge von Nanni Moretti, Joachim Trier und Todd Haynes mögliche Antworten.
Man muss Cannes-Festivalchef Thierry Frémaux seine Sorgen glauben: „Wir können nur hoffen, dass diese Festivalausgabe bis zu Ende gespielt wird“, sagte er am vergangenen Donnerstag während eines Pressedinners. Auf keinen Fall will man ein Ansteigen der Infektionszahlen riskieren oder sich Leichtsinnigkeit vorwerfen lassen. Nachdem Bilder von Publikum ohne Masken durch die französischen Medien gingen, wird vor jeder Vorstellung an die Maskenpflicht erinnert. Ohnehin werden vor jedem Eintritt ins Festivalgebäude Impfbestätigungen beziehungsweise PCR-Tests kontrolliert, die alle zwei Tage erneuert werden müssen. Diese Kraftanstrengung hat freilich die Diskussion über einen anderen Patienten verstummen lassen, das Kino selbst. Vor zwei Jahren war die Ausladung von Netflix-Produktionen hier ein großes Thema. Nun wäre der Moment für eine neue Standortbestimmung gekommen: Wie stellen sich Kunst und Filmwirtschaft heute zur Konkurrenz? Mittels Angleichung an die neuen Auftraggeber oder doch lieber mittels Abgrenzung? In einer Rückbesinnung auf Kino-Qualitäten? Gerade von einem Cannes-Veteranen wie Nanni Moretti sollte man vielleicht eine Antwort erwarten. Politisches und Privates verstand er in Filmen wie „Liebes Tagebuch“ meisterlich zu verschmelzen. Aber sein neues Werk „Tre Piani“ („Drei Stockwerke“) erinnert nurmehr an schlechtes Fernsehen.More Related News