„Taktisches Spielchen“ – Union lässt Esken bei Impfpflicht abblitzen
Die Welt
SPD-Chefin Saskia Esken geht bei der Impfpflicht scheinbar auf die Union zu. Sie sieht in einem gestuften Verfahren einen Kompromissweg. Doch CDU und CSU wollen davon nichts wissen. Die Chancen, dass es eine Impfpflicht gibt, gehen inzwischen gegen Null.
Seit Wochen tut sich bei der Impfpflicht – nichts. Die Debatte im Bundestag zu den unterschiedlichen Anträgen einzelner Abgeordneter, die sich zu fraktionsübergreifenden Gruppen zusammengeschlossen haben, waren nicht gerade Sternstunden des Parlaments. Vor allem war für Zuhörer nicht erkennbar, dass hier eine gemeinsame Sicht auf die Corona-Pandemie vertreten wird.
Die Gruppe jener, die für die Impfpflicht ab 18 Jahren votiert, prophezeit trotz der Dominanz der milderen Omikron-Virusvariante das Auftreten einer hochgefährlichen Variante im Herbst, die die Impfung angeblich unabdingbar mache. Möglich ist ein solches Szenario zwar, doch halten es Wissenschaftler für höchst unwahrscheinlich.