„SPD-Linke werden nach wenigen Monaten der Euphorie aufmucken“
Die Welt
Die internationale Presse beobachtet die Regierungsbildung in Deutschland. Die „NZZ“ sagt eine schwierige Regierungsarbeit mit den Jusos um Kevin Kühnert voraus. Über Baerbocks „ablehnende Haltung gegenüber Moskau“ spricht man in Russland.
Am Freitag beginnen die Sondierungsgespräche in Berlin. Die Schweizer „NZZ“ weist noch einmal darauf hin, dass in einer Ampel nicht nur ein Kanzler Olaf Scholz (SPD) auf die „auf links gebürsteten Parteijugend“ unter Kevin Kühnert bauen muss, sondern auch die FDP und die Grünen. Kenner würden erwarten, dass die Jusos nach wenigen Monaten in der Regierung „aufmucken“ werden. Die spanische Zeitung „El Periódico“ erwartet lange Verhandlungen über eine Regierung und in Russland wird über eine Außenministerin Annalena Baerbock spekuliert.
„Ein wenig Arithmetik reicht aus, um zu erkennen, dass es die knapp 50 Sitze der Juso sind, die eine „Ampel“ aus SPD, Grünen und FDP über die Schwelle zur absoluten Mehrheit im Bundestag heben. Ein sozialdemokratischer Kanzler wäre also gezwungen, auf die Kohorte des früheren Juso-Chefs Kevin Kühnert zu bauen, wenn er für heikle Fragen Mehrheiten im Parlament organisieren müsste. Scholz, die Seeheimer (Mitglieder des als eher konservativ geltenden Seeheimer Kreises in der Partei), die Gewerkschafter – sie alle wären vom Wohlwollen einer in weiten Teilen hart auf links gebürsteten Parteijugend abhängig. Und die mutmaßlichen Koalitionäre Grüne und FDP wären es ebenso. (...)