„So schnell hat Corona die Gleichberechtigung nicht zurückgedreht“
Die Welt
Bundesfamilienministerin Spiegel sieht zwar die höhere Belastung im Handeln von Haushalt, Beruf und Kindererziehung nach wie vor bei den Müttern, doch sie ist sicher: Väter, die sich in der Pandemie stärker engagiert haben, „wollen das beibehalten“. Das würden Untersuchungen zeigen.
Bundesfamilienministerin Anne Spiegel bricht nach zwei Jahren Corona-Pandemie eine Lanze für Familienväter. Dramatische Rückschritte bei der Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau sieht sie nicht. „So schnell hat Corona die Gleichberechtigung nicht zurückgedreht. Viele Väter, die sich in der Pandemie stärker für die Familie engagiert haben, wollen das auch in Zukunft beibehalten“, sagte die Grünen-Politikerin, selbst Mutter von vier Kindern im Kita- und Grundschulalter, der „Bild am Sonntag“.
Studien hatten ergeben, dass die Kita- und Schulschließungen während der ersten Corona-Welle vor allem Mütter belastet hatten. Für beschäftigte Frauen mit Kindern bis zwölf Jahren stieg die für Job, Pendeln, Kinderbetreuung und Haushalt aufgewendete Zeit im Frühjahr 2020 um acht Stunden pro Woche, für Väter um nur drei Stunden, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB) am Donnerstag in Nürnberg mitteilte.