
„Selbstbewusst und mit geradem Rücken? Klingt bei Union wie eine Neuerfindung“
Die Welt
Die Republik hat gewählt: Was sind jetzt die Themen, die Deutschland bewegen, wie ist die Lage? WELT-Herausgeber Stefan Aust spricht Klartext. Heute: Warum die Union im Fall Jamaika von einem Austausch Armin Laschets absehen dürfte.
WELT: Jens Spahn sagte WELT AM SONNTAG nun: „Regieren geht nur selbstbewusst und mit geradem Rücken“ – während im eigenen Laden die Forderungen nach einer personellen und inhaltlichen Erneuerung lauter und drastischer im Ton werden. Halten Sie eine Erneuerung für möglich, wenn man gleichzeitig ein Land mit drängenden Problemen führen will?
Stefan Aust: Immerhin hat sich Spahn selbst – inzwischen schon fast vergessen – in der Flüchtlingspolitik durchaus kritisch gegenüber seiner Kanzlerin gezeigt. Das kann man von seinen Konkurrenten nicht gerade sagen. In der Corona-Lockdown-Strategie der Kanzlerin war er hingegen ein unkritischer Follower – da wiederum ist Laschet ein klein wenig ausgeschert, was ihm dann ja auch nicht gut bekommen ist.