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„Schamlos viel“ – Kritik an Messebuch-Honorar für Schlesingers Ehemann
Die Welt
Die umstrittenen Zahlungen der Messe Berlin an den ehemaligen „Spiegel“-Journalisten beschäftigen weiter die Justiz. 65.500 Euro kassierte Gerhard Spörl für eine illustrierte Jubiläums-Chronik. Die ist jetzt erschienen und wirft eine brisante Frage auf.
Ein Sachbuch als Beweisstück in einem Strafermittlungsverfahren: Seit Mitte 2022 ermittelt die Berliner Generalstaatsanwaltschaft in der Affäre um die ehemalige RBB-Intendantin Patricia Schlesinger auch gegen deren Ehemann, den Ex-„Spiegel“-Journalisten Gerhard Spörl. Der Tatverdacht lautet auf Vorteilsnahme, es geht dabei auch um ein Buchprojekt der Berliner Messegesellschaft. Jetzt liegt das Werk vor. WELT hat es gesichtet.
„Messe Berlin – 200 Jahre Gastgeber von Welt“ lautet der Titel der Chronik, bei der Spörl federführend tätig war. Die Dienstleistung soll dem Ehemann der früheren Senderchefin vom damaligen Aufsichtsratsvorsitzenden der Messe, Wolf-Dieter Wolf, zugeschanzt worden sein. Der war zugleich Verwaltungsratschef beim RBB und könnte als Immobilienunternehmer ganz eigene Interessen bei einem geplanten Mega-Bauprojekt des Senders verfolgt haben.