„Putin sucht Anlass zum Einmarsch“
Die Welt
Ex-UN-Botschafter Christoph Heusgen warnt vor den „Expansionsgelüsten“ des russischen Präsidenten. Putin glaube, die USA und Europa seien durch Regierungswechsel derzeit geschwächt. Besorgt ist auch der EU-Abgeordnete Weber: „Die Lage ist ernst. Es ist sehr, sehr ernst.“
Der designierte neue Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, bescheinigt dem russischen Präsidenten Wladimir Putin „Expansionsgelüste“ und rät dem Westen zu einer harten Haltung im Ukraine-Konflikt. Putin sehe die USA und Europa durch die Regierungswechsel und wegen des unrühmlichen Endes des Afghanistan-Einsatzes als geschwächt an und suche nach einem Anlass, in die Ukraine einzumarschieren, sagte der frühere deutsche Botschafter bei den Vereinten Nationen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
In diesem Fall müssten Sanktionen auch die Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 von Russland nach Deutschland umfassen sowie den Ausschluss Russlands aus dem internationalen Zahlungssystem Swift, sagte Heusgen. „Eine weiche Reaktion würde Putin als Schwäche interpretieren und seine Expansionsgelüste nur stimulieren.“