
„Politiker sagen nicht, was in Afghanistan wirklich war“
Die Welt
Sie kämpften in Kundus gegen die Taliban – und müssen jetzt ansehen, wie die Terroristen alles zunichte machen: Für Afghanistan-Veteranen der Bundeswehr ist der Siegeszug der Islamisten schwer zu verkraften. War der deutsche Einsatz umsonst? Drei Soldaten erzählen.
Für die Bundeswehr ist Kundus ein besonderer Ort. In den Gräben und auf den Feldern der Region haben deutsche Soldaten erfahren, was es bedeutet zu kämpfen, zu töten und zu sterben. WELT hat drei Kundus-Veteranen gebeten, ihre Gedanken nach dem Abzug der Bundeswehr und angesichts des Siegeszugs der Taliban zu schildern. Gerhard Schmitz, Hauptfeldwebel: „Wenn ich in diesen Tagen in den Nachrichten lese, was in Afghanistan passiert: Es überrascht mich nicht. Wir haben gewusst, dass es so kommen wird. Ich habe Dorfbewohner mal gefragt: Was ist besser, die Zeit unter den Taliban, oder die Zeit jetzt mit uns? Die Antwort lautete: die Taliban. Weil die berechenbar seien und es keine Korruption gegeben habe. Weil eine Ruhe ohne Freiheiten und mit Scharia erträglicher sei als dauernder Krieg mit Angst um das Leben von Frau und Kindern.More Related News