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„Nichts von dem, was die EU oder Nato tun, zielt auf Eskalation ab“
Die Welt
Spaniens Außenminister Albares hält Waffenlieferungen an die Ukraine für absolut notwendig. Sein Land ist mehrere Tausend Kilometer von dem Krieg entfernt, aber auch dort herrscht große Sorge angesichts Putins aggressiver Politik. Albares sieht konkrete Bedrohungen im Süden Europas.
WELT: Der Krieg in der Ukraine dauert nun schon seit mehr als zwei Monaten an. Was erwarten Sie für die kommenden Wochen?
José Manuel Albares Bueno: Wir alle bewundern den Mut und die Würde der Regierung von Wolodymyr Selenskyj, der ukrainischen Armee und der Bürgerinnen und Bürger der Ukraine. Was wir sowohl in der EU als auch in der Nato wollen, ist, dass dieser Krieg so schnell wie möglich zu Ende ist. Es ist ein Krieg, der nicht nur illegal, sondern auch irrational ist, gegen ein Land, das keinerlei Gefahr für Russlands Sicherheit dargestellt hat. Weder die Ukraine, noch die EU oder die Nato haben etwas getan, um diesen Krieg zu provozieren oder zur Eskalation beigetragen. Es liegt daher allein an Russland, ihn morgen zu beenden. Wir hoffen das sehr. Aber angesichts der derzeitigen Lage bin ich nicht optimistisch. Ich denke eher, dass der Krieg andauern wird.