
„Nebel im Gehirn“: Weit verbreitetes Medikament soll gegen Corona-Vergesslichkeit helfen
Frankfurter Rundschau
Gedächtnisverlust bis Schlaganfall: Bei rund 80 Prozent der schweren Corona-Verläufe nimmt das Gehirn Schaden. Ein Alltags-Medikament soll Wirkung zeigen.
Eine Corona-Infektion kann sich auf unterschiedliche Weise äußern. Viele Menschen spüren nichts von der Krankheit, andere wiederum berichten von Grippe-ähnlichen Symptomen. In seltenen Fällen kommt es zu Atemnot, Thrombosen oder anderen schwerwiegenden Beschwerden, die einen Klinikaufenthalt notwendig machen. Auch das Gehirn kann durch eine Corona-Infektion Schaden nehmen. So berichten Forscher/innen dem Fachportal Nature zufolge, dass rund 80 Prozent der im Krankenhaus behandelten Corona-Patienten neurologische Symptome zeigen – von Vergesslichkeit über Gedächtnisverlust bis hin zu Schlaganfall. Die Frage, die sich Nature zufolge Serena Spudich, Neurologin an der Yale University in New Haven (USA), stellt, ist: "Können wir frühzeitig eingreifen, um diese Anomalien zu behandeln, damit die Menschen keine langfristigen Probleme bekommen?" Neue Erkenntnisse würden darauf hindeuten, dass der Angriff des Coronavirus auf das Gehirn vielseitig ist. Einerseits könne es bestimmte Gehirnzellen, sogenannte Astrozyten, direkt angreifen, so Arnold Kriegstein, Neurologe an der University of California in San Francisco. „Astrozyten tun eine ganze Menge, was die normale Gehirnfunktion unterstützt, einschließlich der Versorgung der Neuronen mit Nährstoffen, um sie funktionsfähig zu halten“, wird Kriegstein vom Portal Nature zitiert: „Infizierte Astrozyten könnten einige der neurologischen Symptome erklären, die mit Covid-19 in Verbindung gebracht werden, vor allem Müdigkeit, Depression und „Hirnnebel“, der Verwirrung und Vergesslichkeit einschließt.“More Related News