„Naiv und gefährlich, wenn einzelne Kommunen dieser Erpressung jetzt nachgeben“
Die Welt
Hannovers Oberbürgermeister Onay (Grüne) lässt sich auf eine Vereinbarung mit der „Letzten Generation“ ein – und wendet sich an die Bundespolitik. Von dort schlägt ihm Kritik entgegen. Von Naivität, Erpressung und Verfassungsverstößen ist die Rede. Die Grünen reagieren zurückhaltend.
Häufig wird in Medien ein Bild der „Letzten Generation“ gezeichnet, das die Straßenblockierer als unerbittlich und fanatisch darstellt. Dabei hat der Oberbürgermeister von Hannover, Belit Onay (Grüne), nun eine andere Seite bei den Klimaschutz-Aktivisten entdeckt. Er ging nämlich auf ein Angebot der Gruppe ein, das für alle von ihren Blockaden betroffenen Städte gilt: Sobald die Bürgermeister mit der „Letzten Generation“ kooperieren, sich deren Forderungen zu eigen machen und diese in Briefform an die Bundestagsfraktionen senden, werden die Straßensperren ausgesetzt.
Als erster Bürgermeister mit der „Letzten Generation“ handelseinig wurde nun Onay. Für seine Stadt Hannover versprachen die Aktivisten einen Stopp der Straßenblockaden, nachdem Onay ihnen seine Unterstützung zugesagt hatte. Er versprach, einen Brief an die Bundestagsfraktionen zu senden, in dem er etwa ein Tempolimit von 100 Kilometern pro Stunde fordert sowie die Einsetzung von „Räten“, deren Mitglieder ausgelost werden und CO₂-reduzierende Maßnahmen erarbeiten sollen.