„Munition ist das neue Klopapier“ – Amerika bewaffnet sich
Die Welt
Die US-Bürger kaufen so viele Pistolen wie nie zuvor. Inzwischen werden sogar die Patronen dafür knapp. Die Bevölkerung ist besser ausgerüstet als manche Armee. Der Grund für den Wahn ist die wachsende Furcht vor den Landsleuten.
Als in Amerika die Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt begannen, legte sich Daniel Wade eine Smith & Wesson zu, neun Millimeter. Wade, ein pensionierter Postbote, hatte vor 40 Jahren in der US-Armee gedient, aber danach nie wieder eine Pistole in die Hand genommen. Im Frühling 2020 änderte sich das. „Ich wollte meine Familie vor den Demonstranten beschützen“, sagt Wade. „Wäre einer der Verrückten in mein Haus gestürmt, hätte ich ihm ins Bein geschossen.“ Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd vor 13 Monaten gingen Millionen US-Bürger auf die Straße. In Wades Heimatstadt Lexington im Bundesstaat Kentucky blieb es weitgehend friedlich. Doch in anderen Teilen des Landes kam es zu Ausschreitungen. Und in manchen Metropolen flammen die Proteste bis heute immer wieder auf. „Sollte es irgendwann auch bei uns Probleme geben“, sagt Wade, „bin ich vorbereitet.“More Related News