„Mit der Bettelmütze“ bei Kim: Britischer Minister verhöhnt Putin wegen Nordkorea-Waffendeal
Frankfurter Rundschau
Russland setzt im Ukraine-Krieg auf ballistische Raketen aus Nordkorea. Ein britischer Minister nimmt das zum Anlass, um Wladimir Putin zu verhöhnen.
London – Schon der Besuch von Kim Jong-Un bei Wladimir Putin im vergangenen September schlug hohe Wellen. Spätestens da wurde klar: Der Kreml-Chef kann in seinem Ukraine-Krieg auf die Unterstützung des Machthabers aus Nordkorea setzen. Welche Unterstützung Moskau aus Pjöngjang konkret bekommt, zeigt sich jedoch erst nach und nach.
Laut den USA nutzt Russland bei seinem bald zwei Jahre währenden und enorm verlustreichen Feldzug auch ballistische Raketen des Partners. Washington zeigt sich deswegen besorgt, wie einem BBC-Artikel zu entnehmen ist. Diesen postete der britische Verteidigungsminister Grant Shapps auf Twitter und nahm die Informationen zum Anlass, um Putin zu verhöhnen.
„Die Welt hat Russland den Rücken zugekehrt, weshalb Putin zu der Demütigung gezwungen wird, mit der Bettelmütze nach Nordkorea zu gehen, um seine illegale Invasion fortsetzen zu können“, schreibt der schon als Verkehrs-, Innen- und Wirtschaftsminister amtierende Tory-Politiker. Im gleichen Atemzug wirft er Moskau vor, mit diesem Schritt die Resolutionen des UN-Sicherheitsrates gebrochen zu haben und einer weiteren Weltregion ein Sicherheitsrisiko einzubrocken. Zuletzt nahmen die Spannungen zwischen Nord- und Südkorea wieder zu.
Auch Kim wird adressiert: „Das muss jetzt enden. Gemeinsam mit unseren Partnern werden wir sicherstellen, dass Nordkorea einen hohen Preis dafür zahlt, dass es Russland unterstützt.“ Dass hinter dieser Drohung wirklich viel Substanz steckt, muss jedoch angezweifelt werden. So weist ein User in den Kommentaren direkt darauf hin, dass Russland als ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrates ein Veto-Recht besitzt. Damit ist es dem Gremium im Grunde unmöglich, Nordkorea dafür zu bestrafen, dass es Moskau Waffen liefert.
Andere User zweifeln an, dass die Welt sich wirklich von Russland abgewendet hat. So wird betont, dass die BRICS-Staaten zusammengenommen ein höheres Bruttoinlandsprodukt aufweisen als die G7, von denen Putins Land wegen der Annexion der Krim 2014 ausgeschlossen wurde.