„Mich interessiert der politisch verwundete Körper“
Die Welt
Ein erotisches Bild in der Sammlung ihres Vaters brachte sie zur Kunst. Ihr Gespür hat Isabella Bortolozzi zu einer der besten Galeristinnen von Berlin gemacht. Dabei fremdelt sie mit der Hauptstadt.
Es gibt Menschen, die dermaßen eins sind mit dem, was sie im Leben tun, dass sie wirken, als befänden sie sich in einem stetigen Flow. Isabella Bortolozzi ist so ein Mensch. Wenn die Berliner Galeristin spricht, dann ist es, als würde sich eine Woge von Emotionen und Enthusiasmus im Raum ausbreiten, durch die sie von einem Thema zum nächsten taucht, nur um am Ende immer wieder dort zu landen, wo sie hingehört: bei der Kunst. Oder vielmehr: bei ihren Künstlern, mit denen sie einerseits beinahe körperlich verwachsen scheint, vor denen sie andererseits steht wie eine Löwin.
Bortolozzi ist eine Ausnahmeerscheinung in der deutschen Galerienszene. Ihr Programm umfasst einige der wichtigsten und ungewöhnlichsten Künstler unserer Zeit. Darunter sind der digitale Videokünstler Ed Atkins, sowie die Trans-Performance-Filmkünstlerin Wu Tsang und die Surrealistin Carol Rama.