
„Mein Sohn“ mit Anke Engelke: „In der Frau steckt ein schwarzer Klumpen Furcht“
Frankfurter Rundschau
Die Schauspielerin über ihren neuen Film „Mein Sohn“, die innere Distanz zu ihren Figuren und darüber, wie man lernt, loszulassen.
Frau Engelke, dem Film „Mein Sohn“ hat die Regisseurin Lena Stahl ein Gedicht von Rainer Maria Rilke vorangestellt: „Wir haben, wo wir uns lieben/ ja nur dies: einander lassen/denn dass wir uns halten/ das fällt uns leicht/ und ist nicht schwer zu erlernen.“ Warum ist es für die Mutter, die Sie spielen, so schwer, ihr Kind gehen zu lassen?
Der Film setzt sich mit dem Prozess des Loslassens auseinander, der irgendwann auf Eltern zukommt. Ich finde das interessant. Denn eigentlich lebt man mit Kindern im Moment, man denkt nicht sechzehn Jahre voraus. Wir haben uns während der Vorbereitung dieses Films einmal ein paar Tage in ein Haus auf dem Land zurückgezogen, Lena Stahl, Jonas Dassler, der den Sohn spielt, und ich. Und dort haben wir viel über Mütter gesprochen, natürlich erst einmal über unsere eigenen und uns gefragt, welche erstrebenswerten Mütter-Konzepte es gibt.
Zu welchem Ergebnis sind Sie gekommen? Als Mutter dreier Kinder zwischen 25 und 13 Jahren konnten Sie da eigene Erfahrungen mitbringen.