„Mein Appell an alle Ministerpräsidenten: Nicht über beschlossene Lockerungen hinausgehen“
Die Welt
„Das ist das Maximum, was wir uns leisten können“, sagt Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) über die am Mittwoch beschlossenen Lockerungen. Er appellierte an die Ministerpräsidenten nicht für „politische Geländegewinne“ zu schnell zu lockern.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat an die Ministerpräsidenten appelliert, sich an die gemeinsamen Beschlüsse der Bund-Länder-Runde vom Mittwoch zu halten. „Mein Appell an alle Ministerpräsidenten ist, nicht über die beschlossenen Lockerungen hinauszgehen. Das ist das Maximum, was wir uns leisten können“, sagte er am Freitag in Berlin auf einer Pressekonferenz mit Lars Schaade, Vizepräsident der Robert-Koch-Instituts (RKI), und Michael Meyer-Hermann, Leiter der Abteilung System Immunologie am Braunschweiger Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung. RKI-Chef Lothar Wieler war aus „gesundheitlichen Gründen“ verhindert. „Das möchte ich klarstellen“, wie Lauterbach betonte.
„Wenn wir versuchen, uns als jemand zu profilieren, der besonders schnell lockert, um politische Geländegewinne zu machen – das wäre falsch“, sagte der SPD-Politiker weiter. „Wir können uns maßvolle Lockerungen leisten, aber keine maßlosen.“ Es seien jederzeit Rückfälle möglich. „Wenn wir zu früh öffnen, gibt es nicht nur eine Verlängerung der Welle, sondern die Fallzahlen steigen wieder an. Das ist alles auf Kante genäht.“ In Bezug auf Forderungen, jetzt sofort alle Beschränkungen aufzuheben, verwies er darauf, dass es in Deutschland drei- bis viermal so viele ungeimpfte Ältere gebe wie zum Beispiel in Dänemark.