
„Manche Bilder von Berlin sind von schlecht verhülltem Neid geprägt“
Die Welt
Berlin gilt oft als Stadt des Chaos. Doch das sei falsch, meint der scheidende SPD-Finanzsenator. Die Hauptstadt stehe finanziell und wirtschaftlich blendend da. Im Interview erklärt er, ob der Traum der Enteignungsverfechter in Berlin eine Chance hat.
WELT: Herr Kollatz, wieso muss Berlin ausgerechnet in Zeiten hoher Neuverschuldung weiteres Geld für den Ankauf von Wohnungen ausgeben – in diesem Fall für die rund 20.000 Einheiten aus Beständen von Vonovia und Deutsche Wohnen? Matthias Kollatz: Der Zusammenschluss von Vonovia und Deutsche Wohnen wurde vom Land Berlin nicht beeinflusst, es ist kein Anteilseigner. Wenn nach einem Zusammenschluss bis zu 20.000 Wohnungen aus Beständen der Vonovia oder Deutsche Wohnen von landeseigenen Unternehmen erworben werden, ist das die Fortführung der bestehenden Politik. Wir, beziehungsweise die landeseigenen Unternehmen, haben in dieser Legislatur bereits 22.000 Wohnungen gekauft. In großen Städten mit einem hohen Mieteranteil ergibt es Sinn, einen gewissen Anteil in öffentlichen Beständen zu haben, denn das wirkt preisdämpfend. Wir streben einen Anteil von 20 Prozent an, zusammen mit Genossenschaften und anderen Trägern um die 30 Prozent.More Related News