
„Man kann von Glück reden, dass nichts passiert ist“
Die Welt
Ein 16-jähriger Syrer steht im Verdacht, einen Anschlag auf die Synagoge in Hagen vorbereitet zu haben. Nachbarn und Bekannte des Tatverdächtigen sind überrascht. Es ist nicht der erste antisemitische Vorfall in diesem Jahr in Hagen.
Vom Einsatz des SEK ist an der Wohnungstür am späten Nachmittag nicht mehr viel zu sehen. Lediglich etwas Farbe an der grauen Tür ist neben der Klinke abgeblättert. „Die Polizei ist gegen 9 Uhr mit einem Spezialeinsatzkommando gekommen“, sagt ein deutscher Nachbar. „Sie haben den Vater und weitere Personen mitgenommen.“ Vor der Wohnung in der Nähe des Hauptbahnhofs stehen mehrere Paare Schuhe. Die Familie aus Syrien habe häufig Besuch gehabt.
Wegen eines vermuteten islamistischen Anschlags auf die Synagoge der Ruhrgebietsstadt Hagen am jüdischen Feiertag Jom Kippur hat die Polizei am Donnerstagmorgen einen 16-jährigen Syrer festgenommen, offenbar am nahen Bahnhof. Sein Vater und zwei Brüder wurden aus der Wohnung geholt und vernommen, gegen sie soll es aber keinen konkreten Tatverdacht geben. Im Fokus steht der 16-Jährige mit syrischer Staatsbürgerschaft, er soll Kontakt zu einem bekannten Islamisten im Ausland gehabt und sich mit Fragen des Bombenbaus beschäftigt haben, wie es aus Sicherheitskreisen hieß.