
„Machen es nur noch schlimmer“: Putins Geheimplan scheitert bereits
Frankfurter Rundschau
Drohen Machtverlust und Kriegsniederlage? Russlands Präsident Putin plant wohl zwei Manöver, doch ein Verbündeter widerspricht ihm.
Update vom Freitag, 25. November, 8.40 Uhr: Russland soll Berichten zufolge zwei „False Flag“-Aktionen planen, um neuen Rückhalt in der Bevölkerung und neue Ressourcen für den Ukraine-Krieg zu gewinnen (s. Erstmeldung). Eine davon soll das Nachbarland Belarus betreffen, ein Kriegseintritt soll demnach das Ziel für den Kreml sein. Machthaber Alexander Lukaschenko hat sich nun dazu geäußert. „Wenn wir uns unmittelbar mit den Streitkräften, mit Soldaten in diesen Konflikt einmischen, tragen wir nichts bei, wir machen es nur noch schlimmer“, sagte Lukaschenko laut der Nachrichtenagentur Belta in Minsk.
Die 35.000 bis 40.000 Mann starke belarussische Armee für Russland werde das Problem dieses Feldzugs nicht lösen, so der 68-Jährige. „Wir mischen uns nicht ein, wir töten niemanden, wir schicken keine Soldaten dorthin, weil es nicht nötig ist.“ Die Unterstützung Russlands sei hingegen ungebrochen, allerdings nicht militärischer Art.
Lukaschenko hat Belarus als Aufmarschgebiet für das russische Militär zur Verfügung gestellt. Russische Luftangriffe auf die Ukraine werden zum Beispiel von dort aus geflogen. Nach schweren Verlusten der russischen Armee stellt Belarus Panzer und andere Waffen zur Verfügung. Die ukrainische Regierung um Präsident Wolodymyr Selenskyj betrachtet das Nachbarland deshalb als Kriegspartei – und hält auch Truppen in Reserve für den Fall, einen direkten Angriff aus Belarus abwehren zu müssen.
Putin sucht derweil neue Verbündete – und ist Anfang der Woche fündig geworden.
Erstmeldung vom Mittwoch, 23. November, 17.00 Uhr: Moskau – Wladimir Putins Invasionspläne in der Ukraine scheiterten bereits mehrfach. Nach fehlgeschlagenen Offensiven auf die Hauptstadt Kiew sowie Regionen im Süden und Osten des Landes konzentrieren sich die Kreml-Truppen nun erneut auf den Donbass im Osten. Ende Februar hatte der russische Präsident verkündet, der Ukraine innerhalb von 15 Tagen den entscheiden Schlag zu versetzen. Ziel war es wohl, die Bevölkerung hinter sich zu bringen, für einen völkerrechtswidrigen Krieg. Dies wurde allerdings bereits jahrelang Propaganda in Staatsmedien vorbereitet.