„Mütter mit Babys sind absolut unterversorgt“
Die Welt
Permanenter Schlafmangel, Stress, Überforderung: Mütter mit Wochenbettdepressionen oder anderen psychischen Erkrankungen haben es doppelt schwer, schließlich müssen sie weiter ihr Baby versorgen. Hausbesuche von Ärzten und Therapeuten können helfen, die Situation zu bewältigen.
Menschen in einer psychischen Krise müssen oft lange auf einen Behandlungsplatz warten. „Für junge Mütter mit Neugeborenen ist die Situation oft besonders schwer, denn sie müssen auch ihre Babys versorgen“, sagt die Berliner Psychiaterin und Psychotherapeutin Britta Janßen. Plätze auf Mutter-Kind-Stationen in psychiatrischen Kliniken seien rar und meist nur nach langfristiger Anmeldung zu bekommen. Im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf besuchen Janßen und Kollegen solche Patientinnen deshalb nun auch gezielt zu Hause.
„Mütter mit Babys sind absolut unterversorgt, was psychiatrische Behandlungen anbelangt. Diese Patientinnen sehen wir nur im Krankenhaus, wenn sie so schwer krank sind, dass es wirklich gar nicht mehr anders geht“, sagt Janßen, die an der Vivantes-Klinik für Psychiatrie im Klinikum in Kaulsdorf arbeitet. So sei die Idee entstanden, diesen Frauen möglichst frühzeitig zu Hause zu helfen.