„Müssen mit Entwicklungshilfe verstärkt bei den Frauen ansetzen“
Die Welt
Entwicklungsministerin Schulze (SPD) sagt, warum ihre Politik feministisch ausgerichtet ist. Sie sieht infolge des Ukraine-Kriegs eine jahrelange Hungerkrise auf Afrika zukommen. Was plant sie dagegen – und was will sie Chinas Vormacht auf dem Kontinent entgegensetzen?
WELT: Frau Schulze, Sie haben bei Ihrem Amtsantritt erklärt, eine feministische Entwicklungspolitik machen zu wollen. Was bedeutet das konkret?
Svenja Schulze: Frauen in den Blick zu nehmen, bedeutet, eine andere Politik zu machen, die letztlich zu besserer Entwicklung für alle führt. In Ruanda zum Beispiel unterstützen wir gezielt Farmerinnen, die eine sehr erfolgreiche Kaffee-Kooperative gegründet haben. Gerade in Entwicklungsländern zeigt sich: Wo Frauen Land besitzen und eigenverantwortlich wirtschaften können, verbessert sich die Lebenssituation der ganzen Familie. Daher müssen wir mit unserer Hilfe verstärkt bei den Frauen ansetzen.