
„Linie überschritten“ - Hertha-Spieler von eigenen Fans gedemütigt
Die Welt
Bei Hertha BSC liegen nach dem nächsten schmählichen Auftritt die Nerven blank. Die Ultras befehlen der Mannschaft, ihre Trikots auszuziehen, weil sie ihrer nicht wert sein. Geschäftsführer Bobic sagt, er hätte sein Shirt anbehalten.
Die Spieler standen wie geprügelte Hunde vor der Fankurve. Nach dem 1:4 im Hauptstadt-Derby gegen Union Berlin musste die Profis von Hertha BSC Beleidigungen über sich ergehen lassen. Die Ultras bestellte die Mannschaft nach dem leb- und lustlosen Auftritt zum Rapport. Die Anhänger gingen sogar so weit, dass sie die Spieler aufforderten, ihre Trikots auszuziehen, weil sie in ihren Augen nicht mehr würdig sind, blau und weiß zu tragen. Viele Spieler kamen der Demütigung nach. Es war der absolute Tiefpunkt an einem Abend, der für Hertha BSC nur so vor Tiefpunkten wimmelte.
Die Spaltung zwischen den Fans, die ihren Klub angeblich so lieben, sich aber viel zu wichtig nehmen und der Mannschaft passt ins Bild, das Hertha in dieser Saison abgibt. Gegen Union war das Team von Felix Magath hoffnungslos unterlegen. Die Mannschaft akzeptierte die dritte Derby-Niederlage in dieser Saison scheinbar klaglos und trat wie ein Absteiger auf. Hertha bleibt damit auf dem Abstiegsplatz 17, es gibt wenig, was Hoffnung auf Besserung macht.