
„Leider verstehen sie erst dann, wenn Leichen nach Russland kommen“
Die Welt
Vitali Klitschko schildert im Gespräch mit WELT seinen erschütternden Kriegsalltag als Bürgermeister von Kiew. Er erklärt, was Europa am Krieg in der Ukraine missversteht – und hat eine klare Forderung an Deutschland.
Vitali Klitschko erscheint in olivfarbener Kampfmontur auf dem Computerbildschirm. Die Wand hinter ihm ist kahl, sein genauer Aufenthaltsort geheim. Nach einem Monat Krieg sieht der Bürgermeister von Kiew müde aus. Wir fragen ihn, wie es ihm geht. Er seufzt und sagt in perfektem Deutsch: „Ich kann nicht sagen, dass es mir gut geht.“ Klitschko hetzt von einer Krisensitzung zu anderen, von einem zerbombten Haus zum nächsten in seiner belagerten Hauptstadt. Doch 15 Minuten will uns der ehemalige Profi-Boxer für das Video-Interview gewähren. Am Ende werden es fast 40 Minuten sein.
WELT: Wie haben Sie die Nacht erlebt, in der die russische Invasion begann?