„Lage ist viel schlechter als die Stimmung“: Lauterbach geht von steigenden Todeszahlen aus
Frankfurter Rundschau
Das RKI veröffentlicht täglich die Daten zur aktuellen Corona-Lage in Deutschland. Karl Lauterbach warnt vor einer „Fehleinschätzung“ bei der Omikron-Variante.
Update vom Freitag, 11.03.2022, 11.01 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat davor gewarnt, die aktuelle Situation in der Corona-Pandemie zu unterschätzen. „Die Lage ist objektiv viel schlechter als die Stimmung“, sagte Lauterbach mit Verweis auf deutlich steigende Fallzahlen. Täglich würden derzeit 200 bis 250 Menschen an Corona sterben. Für ihn sei die Lage „kritisch“, weil davon auszugehen sei, dass die Zahl der Toten in den kommenden Wochen weiter ansteigen werde.
Es sei deshalb falsch, nun alle Schutz- und Vorsichtsmaßnahmen über Bord zu werfen, sagte der Minister. Lauterbach nannte es eine „Fehleinschätzung“ zu glauben, dass es bei der Omikron-Variante nur mildere Verläufe gebe. Ungeimpfte könnten an ihr sterben, und auch Geimpfte könnten an der Omikron-Variante schwer erkranken und „langfristige Symptome entwickeln“. Darauf müsse reagiert werden.
Die Neufassung des Infektionsschutzgesetzes sehe deshalb vor, dass in Hotspots weiter Maßnahmen wie Masken- und Testpflichten ergriffen werden könnten, sagte Lauterbach. Hotspots könnten durchaus große Gebiete sein und nicht nur einzelne Städte oder Regionen. Solche Schutzregelungen könnten dann „auch ein ganzes Bundesland betreffen“. Die Neuregelung des Infektionsschutzgesetzes ist nötig, weil nach bisheriger Rechtslage alle Schutzmaßnahmen nach dem 19. März auslaufen würden.
Erstmeldung vom Freitag, 11.03.2022, 03.53 Uhr: Frankfurt/Berlin – Erneut vermeldet das Robert Koch-Institut (RKI) einen Anstieg der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz. Das Institut gab den Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Freitag (11.03.2022) mit 1439,0 an.
Zum Vergleich: Am gestrigen Donnerstag betrug der Wert 1388,5. Am Freitag der Vorwoche lag die bundesweite Inzidenz noch bei 1196,4. Die Inzidenz beziffert die Zahl der Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen.