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„Kopflos und gefährlich“ – Sahra Wagenknecht kritisiert Scholz‘ Aussage über Impfpflicht
Die Welt
Die ungeimpfte Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht hält eine Impfpflicht für unsinnig. Das deutsche Gesundheitssystem werde dadurch nicht entlastet. Um mehr Menschen zur Immunisierung zu bewegen, setzt sie stattdessen auf Totimpfstoffe.
Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht hat den designierten Bundeskanzler Olaf Scholz für dessen Äußerung zur Impfpflicht kritisiert. „Der Wortbruch von Olaf Scholz und anderen Politikern in der Frage der Impfpflicht ist kopflos und gefährlich“, sagte Wagenknecht gegenüber WELT. Das Risiko, dass gesunde junge Menschen mit Corona auf einer Intensivstation landen, sei extrem gering. „Sie alle sechs Monate zur Spritze zu zwingen, entlastet unser Gesundheitssystem daher nicht.“ Scholz hatte eine Abstimmung im Bundestag über eine allgemeine Impfpflicht angekündigt.
Wagenknecht selbst ist nicht geimpft und wird deswegen auch von ihrer Partei kritisiert. Sie sprach sich dafür aus, Risikogruppen zeitnah mit Auffrischungsimpfungen zu versorgen. Viel wichtiger als eine Impfpflicht „wäre es, den Risikogruppen, für die Covid-19 tatsächlich eine hochgefährliche Krankheit ist, jetzt sehr schnell Zugang zu Booster-Impfungen zu ermöglichen. Hier hätte längst mehr geschehen können, denn dass der Impfschutz gegen schwere Verläufe schon nach einigen Monaten nachlässt, ist seit dem Sommer bekannt.“