
„Kinderentwöhnte und an manchen Stellen sogar kinderfeindliche Gesellschaft“
Die Welt
Nur noch eine Minderheit der Deutschen hält ihr Land für kinderfreundlich, zeigt eine Studie – auch eine Folge des Umgangs mit Minderjährigen in der Pandemie. Doch auch sonst herrscht der Eindruck, dass die Politik Bedürfnisse von Kindern vernachlässigt – etwa beim Gewaltschutz.
Kinder und Jugendliche gehören zu den Hauptleidtragenden in der Corona-Pandemie. Diese traurige Erkenntnis hat sich inzwischen breit durchgesetzt. Doch auch insgesamt finden die Deutschen, dass Kinderinteressen in Deutschland entschieden zu kurz kommen. Das ergab eine repräsentative Umfrage, die das Deutsche Kinderhilfswerk in Auftrag gegeben hat und die WELT vorliegt.
Ist Deutschland ein kinderfreundliches Land? Dieser Aussage stimmt nur noch eine Minderheit von 48 Prozent der von dem Umfrageinstitut Forsa befragten Erwachsenen zu. 2015 waren es noch 58 Prozent und 2018 immerhin 56 Prozent. Nur die Anhänger von Union und FDP empfinden Deutschland noch mehrheitlich als kinderfreundliches Land.