„Kasernierung“: Bayern will Ankerzentren beibehalten - entgegen der Ampel-Pläne
Frankfurter Rundschau
Entgegen der Ansage der Ampel-Koalition will Bayern an Ankerzentren festhalten. Die Unterbringung Geflüchteter sei Aufgabe der Länder.
München/Berlin – Die Ampelkoalition will nicht an den umstrittenen „Ankerzentren“ zur Unterbringung von Geflüchteten festhalten. So heißt es etwa im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP, dass das Konzept der Ankerzentren von der Bundesregierung nicht weiterverfolgt werde. Was genau die Koalition stattdessen plant, dazu hat sich das Bundesinnenministerium bislang noch nicht geäußert.
Doch entgegen den Ansagen der Ampelkoalition im Bund will Bayern am Konzept der Ankerzentren für Geflüchtete festhalten. „Die Unterbringung der Asylbewerber ist letztlich Aufgabe der Länder, weshalb wir auch an der Weiterführung festhalten wollen“, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) der Deutschen Presse-Agentur.
„Wie sich die neue Bundesregierung die Unterbringung in der Praxis künftig vorstellt, bleibt unklar“, ergänzte Herrmann, und es stehe jedenfalls fest, „dass die Behördenbündelung - der eigentliche Kern des Anker-Konzepts - sich aus bayerischer Sicht bewährt hat.“ Man wolle daher an der Weiterführung festhalten. „Wie diese Einrichtungen heißen, ist letztlich zweitrangig“, sagte der CSU-Politiker.