
„Jetzt müssen wir schauen, dass wir damit nicht zufrieden sind“
Die Welt
Schalke ist plötzlich Favorit auf den Klassenerhalt. Der von vielen bereits abgeschriebene Klub verlässt durch den ersten Auswärtssieg seit mehr als drei Jahren den letzten Tabellenplatz. Der Aufschwung hat viele Gründe.
Es war ein eher stiller Triumph. Den erfolgreichen Tag ließ Thomas Reis mit einem Abendessen ausklingen – in Bochum, der Stadt, mit der ihn nach wie vor viel verbindet und in der er immer noch lebt. „Auch wenn es mir nicht alle glauben, ich habe Respekt für den Klub, für den ich drei Jahre sehr gut gearbeitet habe“, erklärte der Trainer des FC Schalke 04. „Wenn ich einen Wunsch freihätte, dann würde ich mir wünschen, dass beide Mannschaften in der ersten Liga bleiben“, so Reis, der bis September bei VfL tätig gewesen war.
Damit setzte er bewusst einen versöhnlichen Kontrapunkt – zu denjenigen, die ihn am Samstag bei seiner Rückkehr ins Ruhrstadion auf das Übelste beleidigt hatten. „Wenn du kein ehrloser BasTaRd bist, wer dann?“, stand auf einem Transparent, das vor der Ostkurve ausgerollt wurde. Die Initialen des Mannes, der als Spieler und Trainer sein halbes Leben beim VfL verbracht und den Klub 2021 nach elf Jahren wieder in die erste Liga geführt hatte, waren großgeschrieben. Die Schmähung war eine Replik auf eine Aussage, die Reis kurz vor seinem Rauswurf beim VfL getätigt hatte. „Wenn ich kein Bochumer bin, wer dann?“, hatte er damals gesagt.