
„Jetzt ist Klein-Russland an der Reihe“
Die Welt
WELT-Autor Henryk M. Broder hat ihn zufällig in einem Café getroffen: Yevgen Zinger, Student der Geschichte und Archäologie in Potsdam, er ist Ukrainer, Russe, Jude. Die beiden kamen ins Gespräch.
Yevgen Zinger, 1987 in der Millionenstadt Dnipro in der Zentralukraine geboren, kam 2006 in die Bundesrepublik, machte in Schwerin das deutsche Abitur nach und studierte Geschichte und klassische Archäologie an der Uni Rostock. Seit Anfang dieses Jahres arbeitet er am Leibniz-Zentrum für zeithistorische Forschung in Potsdam. Sein Spezialgebiet ist sowjetische Geschichte unter besonderer Berücksichtigung „illegitimer militärischer Gewalt“. Derzeit allerdings kümmert er sich vor allem um Flüchtlinge aus der Ukraine, die in Deutschland ankommen.
Henryk M. Broder: Yevgen Zinger, wir treffen uns in einem Berliner Café, während in der Ukraine der Krieg tobt. Wie schaffen Sie es, ruhig zu bleiben?