„Jeder 20. Deutsche weist Reichsbürger-affine Einstellungen auf“
Die Welt
Fünf Prozent der Deutschen stimmen der zentralen „Reichsbürger“-These voll zu – unter AfD-Wählern noch deutlich mehr. Das ergibt eine Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung. Die Stiftung befürchtet, dass die Zahl potenzieller Gefährder deutlich höher liegt als bisher vermutet.
Sie lehnen das Rechtssystem ab, negieren demokratische Strukturen, glauben an eine Verschwörung und behaupten wahrheitswidrig, das Deutsche Reich bestehe bis heute fort. Sie reklamieren für sich eine rechtliche Autonomie abseits der Bundesrepublik, verweigern häufig die Zahlung von Steuern und Bußgeldern und vertreten teils geschichtsrevisionistische Thesen. Für ihre Ansichten, häufig gepaart mit Esoterik, wurden sogenannte Reichsbürger lange belächelt.
In den vergangenen Monaten änderte sich dies. Bei einer bundesweiten Razzia im Dezember 2022 wurden 25 Personen festgenommen, denen die Bundesanwaltschaft vorwirft, eine terroristische Vereinigung gegründet und einen gewaltsamen Umsturz in Deutschland geplant zu haben. Sie sollen vom Aufbau von bewaffneten „Heimatschutzkompanien“, der Verhaftung von Parlamentariern durch eine neu gegründete Armee und einem Sturm auf den Bundestag fantasiert haben.