
„Impfen ist eine Gewissensentscheidung und keine Show-Veranstaltung“
Die Welt
Markus Söders öffentliche Aufforderung an seinen Stellvertreter Hubert Aiwanger, sich zu seinem Impfverzicht zu erklären, wirft Fragen auf: Sollen Politiker Vorbilder bei der Impfkampagne sein? Oder ist ihre Impfentscheidung Privatsache? Aus der Union wird Druck aufgebaut.
Deutlicher hätte der Versuch einer öffentlichen Bloßstellung nicht sein können. „Vielleicht sagst du selber was dazu, warum du einfach dich nicht impfen lassen willst“, sagte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zu seinem Stellvertreter Hubert Aiwanger (Freie Wähler). Aiwanger reagierte unbeeindruckt. „Die Entscheidung, ob sich jemand impfen lässt oder nicht, ist eine persönliche Entscheidung – die nehme ich auch für mich in Anspruch“, sagte der bayerische Wirtschaftsminister. Und forderte: „Wir sollten keinen öffentlichen Druck aufbauen.“ Die Äußerungen der CSU- und Freie Wähler-Vorsitzenden Mitte der Woche fallen in eine Zeit, in der es die ersten Anzeichen einer Impfmüdigkeit gibt. Zwar haben bereits mehr als 55 Prozent der Bevölkerung mindestens eine Impfdosis gegen das Coronavirus erhalten, und laut Robert-Koch-Institut liegt die allgemeine Impfbereitschaft „auf einem hohen Niveau“. Doch nun berichten immer mehr Ärzte, dass einige Bürger ihren Zweittermin nicht wahrnehmen.More Related News