„Ich war überrascht, wie verletzlich Männer sind“
Frankfurter Rundschau
Aber nicht weniger erstaunt hat Katja Lewina, wie viele Kerle dann doch den gängigen Klischees entsprechen. Zum „Internationalen Männertag“ ein Gespräch mit der Autorin über Penisfixierung und warum Frauen so gar nichts für die Krise der Männlichkeit können
Ladies first! Getreu dieser Devise hat sich Katja Lewina erstmal um die Befreiung der weiblichen Sexualität gekümmert und voriges Jahr mit ihrem Buch „Sie hat Bock“ die Debatte über Frauen und Lust angeheizt. Inzwischen liegt ihr zweites Buch vor: „Bock. Männer und Sex“. Und auch hier gelingt ihr das Kunststück, ziemlich unterhaltsam und anregend über ein ziemlich kompliziertes Thema zu schreiben.
Frau Lewina, hat die Arbeit an dem Buch „Bock. Männer und Sex“ Ihren Blick auf den Mann verändert? Ich sage bewusst: Mann, weil es „die Männer“ ja nicht gibt.
Damit war ich ja schon konfrontiert, als ich über die Frauen geschrieben habe. Natürlich sind Männer so divers wie wir Frauen auch. Wir sind alle Individuen. Und trotzdem gibt es diese Männerbilder, diesen kollektiven Konsens, wie ein Mann ist oder zu sein hat. Mit dieser Idee von Männlichkeit wachsen wir alle auf – und auch Männer, die schon anders leben oder anders sein wollen, sind durch sie beeinträchtigt und müssen die erst mal ablegen.