„Ich hasse es zu sagen, ich bin ein verurteilter Doppelmörder“
Die Welt
Jens Söring saß 33 Jahre in den USA im Gefängnis für eine Tat, die er bis heute abstreitet. 2019 wurde er auf Bewährung entlassen und nach Deutschland abgeschoben. Doch das neue Leben in Freiheit hat so seine Tücken.
Drei Jahrzehnte lang gehörte Söring zu den prominentesten Gefangenen des Landes: 33 Jahre, 6 Monate und 25 Tage saß er als Sträfling Nr. 179212 in Virginia im Gefängnis, weil er 1985 gemeinsam mit seiner Ex-Freundin Elizabeth Haysom deren Eltern ermordet haben soll. Söring beteuerte zwar seine Unschuld, dennoch wurde er 1990 zu zweimal Lebenslänglich, Haysom zu 90 Jahren Haft verurteilt. Sörings Strafmaß kam einem Todesurteil gleich, denn in den USA heißt das: nie wieder rauskommen aus dem Knast.
Und doch steht da an diesem nassen Oktobertag ein freier Mann vor der US-Botschaft. „Ich kann es wirklich immer noch nicht fassen, dass die mich haben gehen lassen. Ich habe das Unmögliche geschafft.“ Eine spitzbübische Freude zeichnet sich ...