„Ich habe überhaupt nichts getan, ich bin unschuldig“
Die Welt
Vor dem Landgericht Neuruppin: Ein ehemaliger SS-Wachmann, der Beihilfe zum Mord an Tausenden Insassen des damaligen Konzentrationslagers Sachsenhausen geleistet haben soll, beteuert seine Unschuld. Auch ein Holocaust-Überlebender war anwesend.
Der vor dem Landgericht Neuruppin in Brandenburg angeklagte ehemalige Wachmann des Konzentrationslagers (KZ) Sachsenhausen hat sich für nicht schuldig erklärt. „Ich habe überhaupt nichts getan, ich bin unschuldig“, sagte der hundertjährige Josef S. am Freitag. Ihm wird Beihilfe zum Mord in 3518 Fällen vorgeworfen. S. soll zwischen 1942 und 1945 „wissentlich und willentlich“ an der Ermordung von Lagerinsassen mitgewirkt haben.
Der Prozess begann am Donnerstag mit der Verlesung der Anklageschrift. S. ist einem Gutachten zufolge nur eingeschränkt verhandlungsfähig – für zwei bis zweieinhalb Stunden am Tag. Wegen der Nähe zu seinem Wohnort findet der Prozess deshalb in Brandenburg an der Havel statt – und dort aus Platzgründen in einer Sporthalle.