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„Ich finde diese Form von Selbstüberschätzung geradezu gefährlich“
Die Welt
Jeden Sonntag drei Fragen an Herausgeber Stefan Aust, heute zu Selbstüberschätzung und moralischer Realitätsferne der Grünen. Doch es gibt noch einen anderen Grund, warum Aust bei der Bundestagswahl mit Überraschungen rechnet.
WELT AM SONNTAG: Ist es aus Ihrer Sicht wichtig, ob in einem Lebenslauf einer Kanzlerkandidatin alle Angaben stimmen – oder halten Sie die Debatte um Annalena Baerbock für übertrieben? Stefan Aust: An diesem Vorgang zeigt sich doch vor allem, dass es Frau Baerbock offenbar nötig hat, selbst kleine Engagements oder Mitgliedschaften für so wichtig zu erachten, dass diese in einem Lebenslauf erwähnt werden müssen. Und dieses Vorgehen teilt sie mit vielen Politikern auch anderer Parteien, die keinen vorzeigbaren beruflichen Werdegang und oft noch nicht einmal in der Politik ein gewähltes Amt erreicht haben. Wer in das Bundeskanzleramt möchte, sollte aus meiner Sicht wenigstens einmal an anderer Stelle gezeigt haben, dass das nötige Potenzial dafür vorhanden ist. Ansonsten finde ich diese Form von Selbstüberschätzung geradezu gefährlich.More Related News