
„Ich denke, dass diese Dynamik sich zu einer größeren Krise auswachsen könnte“
Die Welt
Proteste, Volksentscheide, gestürzte Regierungen: In Europas Metropolen protestieren immer mehr Menschen gegen steigende Wohnkosten. Der schwedische Experte Håkan Forsell warnt im Interview vor der nächsten großen Krise. Es geht auch um Schwarzmärkte und Migration.
WELT: Herr Forsell, in Berlin steht ein Volksentscheid zur Enteignung großer Immobilienunternehmen an, in Schweden ist die Regierung gerade über eine Reform der Mietpreisfestsetzung zerbrochen. Ist die Wohnraumdebatte auf dem Weg, nach Finanz-, Migrations- und Coronakrise die nächste große europäische Krise zu werden? Håkan Forsell: Europa ist jedenfalls schon mitten in einer Wohnungsmarktkrise. Egal welche Stadt sie sich anschauen, ob Lissabon, Warschau, Berlin, Dublin, Kopenhagen. Eine wachsende Zahl häufig junger Menschen kommt in die Städte und hat es schwer, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Der Anteil ihres Einkommens, den Menschen für Unterbringungskosten ausgeben müssen, steigt seit Jahren fast überall in Europa – auch außerhalb der Ballungszentren.More Related News