„Ich dachte, sie fahren mich in den Wald, um mich zu erschießen“
Die Welt
Das Regime in Belarus geht hart gegen die Polen im Land vor. Für Diktator Alexander Lukaschenko sind sie „Terroristen“, viele wurden willkürlich festgenommen. Wie Irena Biernacka. Nun ist sie in Sicherheit. Und berichtet von Misshandlungen und Gefängniszellen, die unter Strom stehen.
Sie habe nicht gedacht, dass Alexander Lukaschenko so weit gehen würde, sagt Irena Biernacka. Weil Warschau wie kaum jemand die Opposition gegen Lukaschenko unterstützt, hat der Diktator die Polen im Land unter Generalverdacht gestellt. 300.000 Polen leben in Belarus. Bereits im März wurden Angehörige des Bundes der Polen in Belarus verhaftet, darunter die Vorsitzende der Minderheitenorganisation Andzelika Borys und der bekannte Journalist Andrzej Poczobut. „Vor allem dachte ich nicht, dass es mich treffen könnte“, schiebt Biernacka nach. Das Schicksal der Frau aus Lida im Westen von Belarus ist beispielhaft für die Willkür, mit der das Regime mittlerweile gegen die eigene Bevölkerung vorgeht. „Ich bin unpolitisch“, sagt die 55-jährige ausgebildete Ingenieurin. Biernacka ist Mitglied des Bundes der Polen, ging oft in die Kirche und pflegte die Gräber auf dem polnischen Friedhof ihrer Heimatstadt – das offenbar reichte aus.More Related News