
„Ich dachte, heute Nacht sterben wir“
Die Welt
Der Ort Insul im Kreis Ahrweiler liegt gleich neben Schuld, dem Epizentrum der Flutkatastrophe. Viele Bewohner bangten in beiden Orten um ihr Leben. Eine Bewohnerin musste mit ihrem Sohn auf eine Brücke flüchten – und wurde eingeschlossen.
Fast die gesamte Nacht hätten Menschen in den nun unbewohnbaren Häusern direkt am Fluss um Hilfe geschrien, sagt eine Frau mit kurzen, blonden Haaren, die nur ihren Vornamen nennen will, Petra. Ihre Augen sind gerötet, sie raucht. „Um ehrlich zu sein, heute war es fast eine Packung.“ Die Kleider, die sie trägt, gehören nicht ihr. „Ich habe alles verloren, meine Kleidung, alle Erinnerungsstücke.“ Und beinahe auch ihr Leben. Sie und ihre Familie waren in ihrem Haus. Das Wasser stieg bedrohlich immer weiter, die Familie musste sich irgendwie retten, erzählt sie. Sie und ihr Sohn seien aus einem Fenster geklettert und hätten sich auf die Brücke gerettet, die beide Uferseiten des Ortes miteinander verbindet. Als die Brücke dann vom Wasser weggerissen wurde, erzählt die Frau, seien sie und ihr erwachsener Sohn, der beim Gespräch neben ihr sitzt, auf dem einzigen nicht überfluteten Teil, auf dem sie standen, von Wasser eingeschlossen gewesen.More Related News