„Ich bin zutiefst verzweifelt über das Leid, das mein Unfall verursacht hat“
Die Welt
Michael M. rast mit einem epileptischen Anfall in seinem SUV auf einen Gehweg, vier Menschen sterben, darunter ein Kind. Nun muss er sich vor Gericht verantworten. Der Prozess dreht sich um die Frage: Hätte er überhaupt fahren dürfen?
Dem Angeklagten versagt die Stimme, als er sich zu dem äußert, was ihm die Staatsanwaltschaft vorwirft. Das, was Michael M. hervorbringt, ist keine Entschuldigung in Richtung der Angehörigen der vier Toten, doch er spricht ihnen sein Beileid aus. „Ich bin zutiefst verzweifelt über das menschliche Leid, das mein Unfall verursacht hat“, verliest er mit leiser, gebrochener Stimme beim Prozessauftakt.
Der heute 44-Jährige soll vier Menschen fahrlässig getötet haben, darunter ein dreijähriges Kind und seine Großmutter. Außerdem muss sich M. wegen Gefährdung des Straßenverkehrs vor der 42. Strafkammer des Berliner Landgerichts verantworten. Zwei Jahre ist der Unfall her, der eine Debatte über die Gefahr der großen SUV in belebten Innenstädten auslöste.